Magenprobleme aufgrund eines kariösen Eckzahnes? Ständig Probleme mit dem Weisheitszahn durch chronische Verspannungen der Halswirbelsäule? Nicht immer liegt die Ursache dort, wo es schmerzt. In der Naturheilkunde wird der Mensch ganzheitlich betrachtet und therapiert. Denn: Alles hängt mit allem zusammen. Konsequent spiegelt sich diese Einsicht in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wider. Sie bildet damit auch die Basis der Zahn-Organ-Verbindung als ganzheitliche Betrachtungsweise auf die (Zahn)gesundheit.
Akupunktur, Akupressur, Reflexzonenmassage, das sind nur einige der bekannten Therapien, auf Grundlage des Meridian-Systems aus der TCM. Ob es nun Energiebahnen oder Körpersäfte sind, zu vielen Körperteilen lassen sich reflektiv funktionelle Organe und Gewebesysteme des Körpers zuordnen. Bekannt sind die Fußsohlen, Handflächen, das Ohr und die Iris. Im letzten Jahrhundert trugen die deutschen Ärzte Dr. Fritz Kramer und Dr. Reinhold Voll wesentlich dazu bei, diese Verbindungen auch für den Zahn- und Kieferbereich zu systematisieren.
Die Zuordnung der Zähne (und Zahnbereiche im Kiefer) führt über die fünf Funktionskreise der TCM zu den funktionellen Körperregionen:
- Leber: Nerven, Muskeln, Sehnen, Bänder - Herz: Geist, Seele und Gesichtsausdruck - Milz: Flüssigkeitsverteilung, Verdauung - Lunge: Atmung, Abwehr, aktive Energie - Nieren: Wasserhaushalt, Fortpflanzung, Entwicklung
Die Auswirkung von erkrankten Körperfunktionen auf die Zähne, kann auch anders herum, von einem kranken Zahn auf einen Organbereich übertragen werden. Daher spricht man auch von einer Zahn-Organ-Wechselwirkung. In Bezug auf die Organe kann man salopp sagen, an jedem Zahn hängt ein Organ. Diese erste, grobe Übersicht der Zuordnung gilt für die Zähne des Ober- und Unterkiefers:
- die vier vorderen Schneidenzähne - Niere, Blase - die Eckzähne - Leber, Gallenblase - die ersten zwei Backenzähne auf jeder Seite - Dickdarm, Lunge - die beiden hinteren Backenzähne auf jeder Seite - Magen, Bauchspeicheldrüse - die Weisheitszähne - Herz, Dünndarm
Für therapeutische Maßnahmen und für eine gewissenhafte Suche nach Krankheitsursachen braucht es natürlich eine weitaus umfassendere Sicht auf den ganzen Menschen. Auf keinen Fall sollte man eigene Diagnosen und Therapien auf Grundlage der zahlreichen Übersichtskarten und Schemata der Zahn-Organ-Verbindungen in Büchern und im Internet selbst vornehmen. Allein die Tatsache jedoch, dass auch ein kranker Zahn Magenprobleme verursachen könnte, vergrößert die Chance, in einigen Fällen zur wahren Ursache des Leidens vorzudringen.
Comentarios